FAUST-Festival Ismaning 2022: Vier Klassen spielen den ganzen „Faust“
Jeder hat schon von Goethes „Faust“ gehört, aber wer hat ihn gelesen oder sogar gesehen? Und wenn, dann war es bestimmt „Faust I“. Warum nicht „Faust II“? Zu schwer, zu lang?!
Nicht für vier 11. und 12. Klassen von vier verschiedenen Waldorfschulen aus Ismaning bei München, Wetterau/Bad Nauheim, Rosenheim und Walhausen/Saarland-Hunsrück mit ihren vier Regisseur*innen. Sie bringen Mut, Begeisterung und Kreativität mit und teilen sich „Faust I“ und „Faust II“ in vier per Los bestimmten Parts so auf, dass das Monumentaldrama zwar gekürzt, aber doch als Ganzes auf die Bühne kommt.
Das Zusammenspiel in dieser Weise macht den in der Theaterlandschaft einzigartigen Charme des FAUST-Festivals aus. Die Erfahrung der beiden zurückliegenden erfolgreichen Festivals 2014 und 2019 zeigt, dass auch Schulklassen durchaus in der Lage sind, dies anspruchsvolle Stück auf ihre Weise darzustellen.
Während „Faust I“ die „kleine Welt“ umfasst, d. h. die subjektiven Erfahrungen, so wird in „Faust II“ die „große Welt“ dargestellt, das Wirken des Menschen im Objektiven. Das bedeutet, dass große Themen, die gerade auch heute sehr aktuell sind und die Schüler*innen interessieren und beschäftigen, zur Sprache kommen: Bedeutung der Menschwerdung überhaupt, der Wissenschaft, Kunst, Politik, Wirtschaft, Religion, des Sozialen, das Rätsel des Bösen, das Streben an sich, die Abirrungen des Menschen und die Gefahr des Scheiterns und vieles mehr.
Veranstalter:
www.waldorfprojekte.de