Arbeitskreis Vielfalt
Was ist unser Welt-Zeitgeschehen? Wir leben in einer Zeit der Vernetzung und der weltweiten Begegnung. Wir leben in einer Zeit der beginnenden Anerkennung von Gleichberechtigung der Geschlechter. Wir, hier – in München – in Deutschland – in Europa, leben in einer Gesellschaft, in der Menschlichkeit und Frieden als hohe Werte gesehen werden können.
All das ist nicht selbstverständlich, all das ist errungen, erarbeitet, gelernt. Innerlich und äusserlich.
Und all das ist der Mühe wert!
Der AK VIELFALT möchte sich intern mit Impulsen zu den angesprochenen und evtl weiterführenden Themen beschäftigen. Wir wollen uns gegenseitig wachhalten und inspirieren. Wir sind interessiert und um persönliche Fortbildung bemüht. Wir versuchen uns in die Materie einzuarbeiten. Wir sind dabei besonders gerichtet auf Anregungen aus der Anthroposophischen Wissenschaft und Kultur. Hier sehen wir großes Potential - ist doch hier die Bemühung um das Erkennen und Fördern der Individualität und wahrer Begegnung ein Kernanliegen. Die Waldorfpädagogik trägt den Keim für echte Menschlichkeit in ihrer Grundidee! Wir möchten das bewahren und sind uns des zu schützenden Wertes bewusst.
Neben den (geistes-)wissenschaftlichen Erkenntnissen und Abhandlungen, die uns erfreulicherweise aus der waldorfpädagogischen Richtung erreichen, ist folgerichtig ein weiteres, entscheidendes Lernfeld die Begegnung mit betroffenen Menschen, die berichten können und wollen. Wir versuchen ganz leise zu werden und zuzuhören. Wir sind dankbar, dass heute Erfahrungen mit uns geteilt werden und wir wachsen dürfen in unserer Wahrnehmung, in unserer Empfindung, in unserer Erkenntnis und ganz besonders in unseren Herzkräften.
Grundsätzlich möchten wir nicht selbst pädagogisch mit den Schüler:innen arbeiten. Diese Verantwortung bleibt unbedingt und selbstverständlich unseren Lehrer:innen vorbehalten. Wir versuchen zu unterstützen, wo Unterstützung gewünscht wird. Wir machen unverbindliche Vorschläge zur Ausgestaltung bereits bestehender Unterrichtsinhalte (Religionen, Gedenkkultur, Beziehungskunde…) und regen an zu neuen Inhalten in Unterrichtsbereichen, in denen unsere Lehrer:innen das sinnvoll finden (Projekttage, WIPRA-Unterricht der Oberstufe, Prävention und Umgang mit Diskriminierung...).
Wir können anbieten unseren Lehrer:innen die Organisation solcher zusätzlichen Angebote abzunehmen. Wir wünschen uns, dass unsere Lehrer:innen in die Lage kommen, alle, von ihnen gewollten, Exkursionen, Vorträge und Kurse für unsere Kinder auch umsetzen zu können. Am Mehraufwand, der entsteht, wollen wir uns gerne tatkräftig beteiligen. Dabei bleibt sowohl die Entscheidung über die Betreuung als auch jede andere Abwägung ganz in Händen unserer Lehrerschaft.
Im Zuge unserer persönlichen Fortbildung, unserer Betrachtung diskriminierungssensibler Lebensbereiche und dem Austausch mit entsprechenden Arbeitsgruppen anderer Waldorfschulen erscheint es uns sinnvoll, innerhalb unserer Schulgemeinschaft auch auf Themen aufmerksam zu machen und sie zur Diskussion zu stellen. Wir bitten, das stets als konstruktive Anregung zu verstehen. Im Sinne der Gemeinschaft wird sich immer wieder zeigen müssen, was dann wirklich unser Schul-ungs-weg sein wird. Das kann nicht vorweg genommen werden und das wird hoffentlich niemals erzwungen werden aus der fixen Idee einzelner Personen oder Gruppierungen wie unserer.
Es wäre schön, wenn wir beitragen könnten ein offenes und zeitgemäßes Verständnis für wichtige Themen zu schaffen. Es wäre schön, wenn die Schulfamilie sich bereichert und wohlwollend unterstützt fühlt durch unsere Mühe.