WALDORF ONE WORLD (WOW) – was ist der WOW-Day?
Der "WOW-DAY" ist ein Tag zwischen dem 29. September und 29. November, an dem sich Waldorfschüler*innen für Kinder und Jugendliche aus Waldorfeinrichtungen in aller Welt einsetzen, die größtenteils keine staatliche Förderung bekommen. Um zu helfen, arbeiten sie oder veranstalten Aktivitäten. Mit den Erlösen unterstützen sie z. B. den Bau einer neuen Waldorfschule und tragen zur Verbesserung in bestehenden Einrichtungen bei.
Unser Beitrag als Waldorfschule Ismaning
Seit 1994 haben 437 Schulen und Einrichtungen aus 37 Ländern 3,6 Millionen Euro an Spenden gesammelt und damit Projekte aus über 50 Ländern unterstützt. Allein im Jahr 2016 wurden insgesamt über 366.000 Euro gespendet. In diesem Jahr kamen von unserer Schule 4.234 Euro, die wir einer Kindergarteninitiative in einem Flüchtlingslager in Beirut zukommen ließen. Dass die Freude groß ist, kann man dem Dankesbrief entnehmen, der uns zugesandt wurde. Oft fehlt es am Nötigsten.
Helfen und selbst reich beschenkt werden
Der Gewinn liegt aber auch auf unserer Seite. Die Schüler*innen erfahren, dass sie durch ihre Arbeit konkret etwas bewirken können. Außerdem lernen sie, dass Gleichaltrige in ganz anderen Lebenssituationen stehen und Wohlstand nichts Selbstverständliches ist. An der Waldorfschule Ismaning beginnt die 5. Klasse mitzuarbeiten. Häufig wird etwas Selbstgefertigtes (Kulinarisches, Postkarten etc.) etwa bei der Monatsfeier verkauft. Oder Eltern, Verwandte, Bekannte unterstützen mit einem vorher festgelegten Sponsoring eigene Tätigkeiten, z.B. Gartenarbeit, Auto waschen, Aufräumen. Der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Ab der 8. Klasse suchen sich alle Schüler*innen der Klasse selbstständig Arbeitsplätze in Betrieben und arbeiten einen Tag mit einem spendengebundenen Arbeitsvertrag.
Mehr Informationen zum weltweiten WOW-DAY: www.freunde-waldorf.de
WoW-Day 2021
Veranstaltung organisierenden Verein „Waldorfprojekte“ (mit Sitz an unserer Schule, www.waldorfprojekte.de) entwickelten Wirtschaftsspiel (www.wad-spiel.de). Die 12. Klassen nahmen an Werkstätten teil, die sich mit dem Thema „Geld“ beschäftigten. Diese Werkstätten wurden von schulexternen Experten geleitet. Spielgruppen und Werkstätten wurden auf die verschiedenen beteiligten Schulen verteilt, um den Organisationsaufwand zu verringern. Diese Veranstaltung wird seit 2010 jährlich durchgeführt und auch dieses Mal haben die Schüler*innen mit Interesse das Thema Wirtschaft wahrgenommen und sich damit auseinandergesetzt.
Die „Realwirtschaft“ zu verstehen, ist das eine. Nicht erst seit der Finanzkrise ist jedoch deutlich geworden, dass das aktuelle Wirtschaftssystem eklatante Mängel aufweist und selbst in einer fundamentalen Krise steckt. Damit sich in der Zukunft etwas ändert, möchten die Waldorfschulen den Jugendlichen Gelegenheit geben, sich intensiv mit den aktuellen Systemen auseinanderzusetzen und Ideen und Utopien für eine menschlichere Wirtschaft zu entwickeln.
Die Rudolf-Steiner-Schule Ismaning unternimmt seit Jahren vielfältige Anstrengungen, um dem Thema Wirtschaft mehr Gewicht zu geben. So gibt es zum Beispiel in der 7. Klasse Buchführungsunterricht und in der 10. Klasse ein zweiwöchiges Betriebspraktikum. Auch praktisch wird das Thema angegangen, beispielsweise mit der Schülerfirma Nyendo (www.nyendo.de), die klassenübergreifend organisiert ist und fairen Handel mit Kenia betreibt, sowie mit der Schülerfirma „ThInk!“, die Druckerpatronen und Handys recycelt, um einen Beitrag zum nachhaltigen Umgang mit wertvollen Ressourcen zu leisten und mit dem Erlös soziale Projekte zu unterstützen.